Dein Traumberuf als Kind?
Schauspielerin! Ich habe als 5 Jährige einmal – mit meiner Geige übrigens – einen Beitrag bei der Sesamstraße spielen dürfen. Danach war mir klar, ich werde mal ein sehr berühmter Filmstar! Nun, ich glaube Musiker zu sein hat auch etwas von Schauspielerei: Man stellt sich dar, steht mit anderen auf einer Bühne und taucht ein in ein musikalisch, emotionales Geschichtenerzählen.
Wie ging es nach der Schule weiter?
Nach dem Abitur 2013 ging’s zum Musikstudium ins wunderschöne Hamburg, wo ich am Hamburger Konservatorium Diplommusikerziehung studierte. Seither bin ich genreübergreifend in der Klassik, im Rock und Pop aber auch in der Metal- und Gothic-Szene mit meiner Geige unterwegs.
Außerdem unterrichte ich Schüler/innen jeder Alters- und Leistungsstufen an der Staatlichen Jugendmusikschule, privat sowie JeKi an einer Grundschule.
Besondere Meilensteine während deines musikalischen Werdegangs?
Vor dem Studium war es sicherlich meine Zeit im Jugend Sinfonie Orchester Köln sowie die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben wie Jugend musiziert. Während des Studiums prägten mich vor allem meine Violindozentin Frau Pavlicenco, Meisterkurse u.a. beim Verdiquartett sowie Unterricht bei Prof. Bals und Prof. Schmidt. Ihnen verdanke ich sehr viel. Ansonsten waren Tourneen mit u.a. Lord of the Lost, Danger Dan, Joachim Witt, The dark Tenor, Mono Inc., Sebastian Fitzek und natürlich meiner eigenen Band EKLIPSE extrem bereichernd. Sie führten mich bis nach Russland, Indien und China.
Was ist das Besondere an deinem Beruf als Musikerin?
Ich glaube in kaum einem anderen Beruf erlebt man sich selbst so intensiv wie wenn man Musik macht. Ob als Bandgeige oder Violine im Orchester – da gibt es diese Momente purer Euphorie, die einen alles vergessen lassen.
Zu Unterrichten finde ich total schön. Ich liebe es den ganzen kleinen und großen Menschen beim Wachsen zuzusehen und sie zu begleiten.
Was macht dir an diesem Beruf am meisten Spaß?
Die Möglichkeit mit meiner Violine zwischen Rockbands, klassischem Orchester, intimer Kammermusik und experimentellen zeitgenössischen Projekten wechseln zu können macht für mich den besonderen Reiz aus.
Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?
Um auf Tour zu fahren!
Was bedeutet dir das Unterrichten?
Ich empfinde Geige zu unterrichten als sehr bereichernd. Beidseitig versteht sich! Jeder Mensch ist anders und jeder bringt so viel Persönlichkeit mit. Es ist spannend zu analysieren wo was herkommt und wie man es dann individuell, gezielt und spaßbringend angehen kann. Dabei reflektiere ich mich ständig selbst und beobachte mich und meinen Gegenüber sehr genau.
Geige zu erlernen ist etwas Ganzheitliches. Man lernt so viel mehr als nur die technische Ausführung von Bewegungen. Es ist Persönlichkeitsbildung! Man hat sein ganzes Leben lang etwas davon.